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BORNQUAS in Neustadt an der Orla - Tradition und Kultur (er)leben

Das Brunnenfest "Bornquas" ist ein altes Brunnenreinigungsfest dessen Ursprung bis ins 15. Jahrhundert zurückreicht. Nach der jährlichen Säuberung der öffentlichen Brunnen wurde ein Fest in der Stadt gefeiert. Die Nutzer eines Brunnens bildeten eine Wassergemeinschaft und wählten jährlich einen eigenen Bornherren (Brunnenmeister). Dieser hatte die Aufgabe, Brunnen und Röhrenleitungen zu reinigen, damit das kostbare Wasser auch immer floss. Um 1890 nach dem Bau der Hochdruckwasserleitung in Neustadt (Orla) verschwanden die Brunnenbottiche aus dem Stadtbild und das Fest geriet in Vergessenheit.

Zum 650. Stadtjubiläum 1937 wurde das Brunnenfest "Bornquas" erneut begangen, jedoch eine regelmäßige Neuauflage gab es erst wieder im Jahr 1988. Seitdem wird in Neustadt das Brunnenfest "Bornquas" am 3. Juni-Wochenende gefeiert und die Herren des "Alten Rates", Mitglieder des Vereins zur Förderung des Brauchtums, wählen einen geeigneten Brunnenmeister.

Während des Festaktes zur Geleitstunde machen sie die Zuhörer mit interessanten Details der Stadtgeschichte vertraut, erklären zur Ernennung des Brunnenmeisters, warum gerade der Auserwählte neue Brunnenmeister am besten für das Amt geeignet ist und übergeben ihm schließlich als Zeichen seines Amtes eine Brezel, eine Schärpe, einen Orden und eine Urkunde. Anschließend wird die Innenstadt zur Festmeile und ein Wochenende lang ausgelassen gefeiert. Das nächste Brunnenfest findet vom 19. bis 21. Juni 2026 statt.

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19. bis 21. Juni

Brunnenfest 2026 "BORNQUAS XXXIX"

Ansprechpartner

Besucheranschrift
TouristInformation & Lutherhaus
Rodaer Straße 12
07806 Neustadt an der Orla

„Hochverehrte Festgemeinde, Menschen aus unserer guten Stadt Neustadt - Weiber, Männer und Kinder, hochedle Ratsmenschen und Herrschaftspersonen, liebe Brunnenmeister und Ratskumpane, fleißige Helfer aus dem Brunnenverein, Menschen aus dem ganzen Reich, aus dem Land der Franzosen und aus den spanischen Niederlanden, aus allen fernen Ländern und aus den nahen Dörfern und Städten unserer Heimat, alles Volk aus Dörfern und Städten, seien sie fern oder nah,

geliebte, geschätzte und teure Gäste,
in diesem Jahr feiern wir den Bornquas - den 38. der neuen Zeit - abermals nicht auf dem vertrauten Marktplatze, sondern hier in einer freien Ecke hinter dem Kloster. Wir hoffen sehr, dass uns der Marktplatz in seiner neuen Gestalt bald wieder empfangen kann und wir das auch wollen. Möge es noch ein kurze Weile dauern, wir sind bereit und freuen uns darauf und sind voller Neugierde. Möge das Werk gesegnet bleiben!

Beim Brunnenrundgang wurden die Brunnen der Stadt gehörig geputzt und bekränzt gefunden. Gleichwohl wurde mit großer Betrübnis das Fehlen eines Brunnens bedauert. Nun seid Ihr wohl alle in froher Erwartung, zu lauschen, wer in diesem Jahre der neue Brunnenmeister für ein Jahr sein wird. Lange hat der „Alte Rat“ beraten und disputieret und diskutieret, wem wohl die Ehre gebühret. Wer stände mit seiner Person dafür ein, das große Ehrenamt würdig, mit Fleiß und Ausdauer und Weitsicht und gehörigem Geschick zu erfüllen. Es galt einen rechtschaffenen Neustädter Bürger zu finden - nicht zu alt, aber auch nicht mehr grün hinter den Ohren, dessen Wirken in unserer guten Stadt schon vielfältig und segensreich erkennbar - wenn auch manchmal erst auf den zweiten Blick. In einer Zeit, da Neustadt der Hebammen verlustig gegangen war, kam seine Mutter mit ihm im Jahre des Herrn 1981 in der Residenz Schleiz nieder. Sein Geburtsjahr 1981 stand zunächst nicht unter einem guten Stern. Der US-Präsident Ronald Reagan wurde bei einem Attentat verletzt. Die tödliche Seuche AIDS wurde gesichert in den USA erstmals festgestellt. Der ägyptische Präsident Saddat wurde erschossen. Der kalte Krieg wurde wieder schärfer. Papst Johannes Paul II. wurde angeschossen. Aber es gab auch Gutes und Hoffnungsvolles: Helmut Schmidt kam zu seinen ersten Staatsbesuch zu Erich Honecker in die DDR (wir alle wissen, wie das dann später weitergegangen ist.) und unser zukünftiger Brunnenmeister wurde geboren.

Mit seinen beiden Brüdern wuchs er im heute zu Neustadt gehörenden Dorf Knau auf und lebte seit 1988 im ebenfalls zu Neustadt gehörenden Dreba. Er ist also gleich doppelt Neustädter Bürger! Namen von Eltern und Brüdern verrate ich Euch nicht, sonst wisst Ihr zu früh Bescheid. Als die Grundschule Knau noch „Polytechnische Oberschule Alexander Matrossow“ hieß, besuchte er diese. Er wechselte 1992 an das Gymnasium und legte dort 2000 das Abitur ab. Was jetzt? Zunächst probierte er es mit der Bundeswehr in Erfurt. Ganz scheint es ihm dort nicht gefallen zu haben, denn nach 10 Monaten verließ er den Bund. Danach studierte er zwei Semester in Jena auf Lehramt Sport und Wirtschaft, aber das war wohl auch nix. Maßgeschneidert (es ist immer gut, wenn man jemanden kennt) begann er sein duales Studium in der Berufsakademie Eisenach und einer Firma aus dem Oberland mit dem Abschluß Diplomingenieur für Produktionstechnik im Jahr 2005.

2011 heiratete er seine Frau Annett und bald wurden die Töchter Mia und Maja geboren. Seit 2013 wohnt er mit seiner Familie im Eschenweg in Neustadt - nun also das dritte Mal Neustädter. Wenn er Zeit für Hobbys hat, so liebt er Radfahren und Sauna - nur nicht gleichzeitig. Und Hobby sagt er auch zu seinen Reisen mit dem Traumschiff „Aida“. An Musik hört er alles, was „Pop“ genannt wird, etwas Spezielles bevorzugt er nicht.

Gar vielfältig ist sein gutes Wirken für die Bürger unserer Stadt, vielfältig wird sein Name genennet: In der Reihenfolge, in der ich es notiert - nicht nach Rang, Zeit und Wichtigkeit: Tennisklub TC 94, Schützengesellschaft, Karnevalsgesellschaft, stellvertretender Vorsitzender von „Blau-Weiß Neustadt“, Stadtrat und Vorsitzender des Bauausschusses, CDU-Kreisvorstand. Bald wird er auch Mitglied in unserem ehrbaren Brunnenverein sein. Überall kann er seine kommunikativen Möglichkeiten wirken lassen, seine Fähigkeiten zum Organisieren von Kontakten ausleben und viel in Bewegung bringen und halten, beispielsweise bei der penetranten Beantragung von Fördermitteln.

Seine Beziehung zum Wasser ist keine herausragende familiäre oder berufliche, auch wenn er natürlich in den Plothener Teichen das Schwimmen lernte. Wir haben uns gedacht, warum nicht diesen würdigen Neustädter Bürger, der Wasser bisher nur zum Trinken und Waschen kannte, zum Brunnenmeister machen, damit er auch beim Reinhalten von Wasser und Brunnen seine Fähigkeiten weiter entfalten kann?

Gefragt nach besonderen Ereignissen in seinen Leben - außerhalb von Familie, Arbeit und Umtriebigkeit in der Stadt - ist ihm nichts eingefallen. Na, ja, klar da hat mal eine Mülltonne gebrannt und er wurde von einer tollwütigen Katze gebissen, aber das ist lange her und hat derzeit keine bleibenden Schäden hinterlassen. Und weil ich gerade auch von Arbeit sprach, er hat auch eine richtige, womit er sein Geld verdient: Seit 2006 ist er Geschäftsführer der wohlbekannten „Oberland Metallbau & Bauschlosserei GmbH“ in Weira.

Meine Damen und Herren, liebe Festgäste, begrüßt mit mir den Brunnenmeister des 38. Bornquas, Alexander Franz.“ 

  • 2025 Alexander Franz
  • 2024 Stefan Hommel
  • 2023 Alexander Janich
  • 2022 Ronny Kaufmann
  • 2021 Steffen Engler
  • 2020 Steffen Fritzsche
  • 2019 Steffen Fritzsche
  • 2018 Ralf Roth
  • 2017 Uwe Vogel
  • 2016 Werner Flemming
  • 2015 Holger Knobloch
  • 2014 Jens Fischbach
  • 2013 Werner Ciopcia
  • 2012 Ralf Weiße
  • 2011 Frank Eismann
  • 2010 Jörg Launer
  • 2009 Dr. Nils Dorow
  • 2008 Sven Kögler
  • 2007 Rainer Rieth
  • 2006 Matthias Liebers
  • 2005 Ulf Will
  • 2004 Kurt Büchner
  • 2003 Reiner Greiling
  • 2002 Christian Hirsch
  • 2001 Wolfgang Liebert
  • 2000 Gerhard Brömel
  • 1999 Robert Döpel
  • 1998 Prof. Dr. Werner Greiling
  • 1997 Helmut Bauer
  • 1996 Heinz Linke
  • 1995 Peter Vock
  • 1994 Wolfgang Lindner
  • 1993 Gerhard Wagenknecht
  • 1992 Martin Redslob
  • 1991 Ingo Hentschel
  • 1990 Alois Hampel
  • 1989 Erich Hoffmann
  • 1988 Arthur Hoffmann
  • 2012 Helmut Schmidt
  • 2008 Monika Sitter
  • 2008 Luc Depotter
  • 2006 Gisela Dyrna
  • 2002 Wolfgang Hempel
  • 2000 Michael Roolant
  • 1997 Marguerite de Schampheleer
  • 1995 Karl Hermann Bolldorf
  • 1994 Klaus Mailbeck
  • 1991 Otmar Schick

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